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CTC – Communities That Care: Stigmatisierung vorprogrammiert?

Bereits im vergangenen Herbst fand eine stadtweit durchgeführte Schülerbefragung für zielgerichtete Prävention statt: „CTC – Communities That Care.“ Unterstützt wird dieses der US-amerikanischen Regierungsbehörde gehörende Programm u. a. vom niedersächsischen Landespräventionsrat.

Die Fraktion P2 hat sich mit einer Anfrage nach dem Sachstand der Auswertungen erkundigt und wann mit ersten Ergebnissen/Präsentation zu rechnen sei. Wie die Verwaltung mitteilt, dauere die Auswertung des EO-Institut noch an. Für eine der nächsten Sitzungen des Schulausschusses ist eine ausführliche Berichterstattung über erste Ergebnisse avisiert. Darüber hinaus ist vorgesehen, bis zum Sommer dieses Jahres einzelne Berichte und Schulauswertungen zu erstellen“, heisst es in der Antwort der Verwaltung.

Dazu Maximilian P. Hahn (Die PARTEI), Fraktionsvorsitzender der Fraktion P² (Die PARTEI | PIRATEN):

„Das US-amerikanische Umfrageprojekt „Communities That Care“ ist eine tolle Möglichkeit, um festzustellen, wo bestimmte Risikogruppen existieren. Erreicht werden soll damit eine bessere Fokussierung von präventiver sozialer Arbeit – oder einfacher ausgedrückt: Da, wo es brennt kann mehr getan werden. Allerdings dürfen weder die Ergebnisse der Studie noch die daraus möglicherweise resultierende Präventivarbeit dazu führen, dass Schüler*innen oder Lehrende oder sogar ganze Schulen stigmatisiert werden.

Ich warte gespannt auf die Ergebnisse der im letzten Jahr durchgeführten Umfrage. Als Ergebnis könnte sich daraus ein komplett neues Wirtschaftsfeld entwickeln: Communities that wear (weapons) wäre da sicherlich nur eine Möglichkeit.“

Bereits 2010 gab es das Modellvorhaben SPIN (Sozialräumliche Prävention in Netzwerken), welches sich mit dem Steuerungsprogramm CTC auseinander setzte. SPIN ist ein Kooperationsprojekt des Landespräventionsrates Niedersachsen mit der LAG Soziale Brennpunkte Nds. e.V. und wird gefördert von der Europäischen Union (Rahmenpartnerschaft Kriminalitätsbekämpfung und Kriminalprävention), dem Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Frauen, Familie und Gesundheit, sowie dem Nds. Justizministerium und der Klosterkammer Hannover.